Übung bei laufendem Betrieb

Barsbüttel (ffpr) – Am Montagabend gegen 19.10 Uhr kam es zu einem Feueralarm der etwas anderen Art. Laut Meldung der Rettungsleitstelle Bad Oldesloe gab es im Senioren- und Therapiezentrum Barsbüttel eine starke Rauchentwicklung im zweiten Obergeschoss. Dieses Szenario hatte automatisch die Alarmierung der Gemeindefeuerwehr Barsbüttel mit allen vier Ortswehren zur Folge. Die ersten eintreffenden Kräfte der Ortswehr Barsbüttel bestätigten die gemeldete Rauchentwicklung. Die weitere Erkundung ergab, in einem Aufenthaltsraum für die Bewohner im Mittelteil des Erweiterungsbaus des Hauses brannten Einrichtungsgegenstände. Unter schwerem Atemschutz bereiteten die ersten Einsatzkräfte die Öffnung der Rettungswege und die Evakuierung des betroffenen Brandabschnitts vor. Die Trupps erreichten den Brandbereich durch das Treppenhaus, die Brandbekämpfung wurde entsprechend eingeleitet. Parallel erfolgte die Rettung von insgesamt 20 Menschen aus den Bereichen zweites Obergeschoss und Spitzboden, ebenfalls unter Atemschutz, sowohl per Transport oder Begleitung durch rauchfreie Treppenhäuser als auch über die im Innenhof des Objektes in Stellung gebrachte Drehleiter der Barsbüttler Feuerwehr. Die mitalarmierten Einheiten aus Willinghusen, Stemwarde und Stellau ergänzten die Arbeiten der Ortswehr Barsbüttel durch Bereitstellung von Atemschutzträgern, Aufbau der Wasserversorgung, Vornahme der Löscharbeiten und Koordination der Sammelstellen für Opfer und eigene Kräfte. Zeitgleich, bedingt durch die Alarmmeldung, wurde der Rettungsdienst in Marsch gesetzt. Insgesamt sechs Rettungswagen übernahmen im ersten Ansatz die Versorgung und Betreuung der durch die Feuerwehr ins Freie gebrachten Menschen. Während der rund 2-stündigen Rettungs- und Löscharbeiten war die Straße „Am Akku“ für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Dieser Einsatz war eine, zwischen der Hausleitung des Pflegeheimes und der Orts- und Gemeindewehrführung gemeinsam abgestimmte Alarmübung für die Kräfte der Feuerwehren und des Rettungsdienstes. Im Ernstfall müssen über 300 Bewohner und Beschäftigte der Einrichtung evakuiert werden. Obwohl es sich um ein Gebäude mit drei getrennten Brandabschnitten handelt – eine große Herausforderung für alle beteiligten Einsatzkräfte. Im Vorfeld der Aktion sind seitens der Hausleitung Bewohner angesprochen worden, ob sie sich aktiv an der Evakuierungsübung beteiligen wollen. Zur Überraschung fast aller Teilnehmer fanden sich insgesamt 10 Frauen und Männer, um sich als „Opfer“ durch die Einsatzkräfte retten zu lassen. Dabei wurden Menschen im Tragetuch transportiert, im Rollstuhl durch das Treppenhaus getragen und von Feuerwehrleuten persönlich den bereitstehenden Sanitätern übergeben. Am Ende der Übung und nach einem kurzen Fazit durch den Gemeindewehrführer Norman Schumann lud die Geschäfts- und Hausleitung, die Herren Nitsche und Garves, alle rund 90 beteiligten Retter zu einem kleinen Imbiss im Versammlungsraum des Hauses ein und dankten für das Engagement der Wehren und ihres Personals sowie für diese doch eher seltene Bereitschaft, solch eine umfangreiche Übung während des vollen Wohn- und Pflegebetriebes der Einrichtung durchzuführen. Für zukünftige, vergleichbare Aktionen stehe das Haus gern zur Verfügung.

Fotos (J. Stanisch):

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